C1-Jugend wird von „Löwen“ zerfleischt und unterliegt im Pokalfinale hoch verdient mit 0:5!

C1-Jugend wird von „Löwen“ zerfleischt und unterliegt im Pokalfinale hoch verdient mit 0:5!

 

Nix zu bestellen hatte die männliche C1-Jugend der SG FriPe im Finale um den diesjährigen Fußball Ammerland-Pokal. Am ehemaligen Tag der Deutschen Einheit (für die, die es nicht mehr wissen sollten, es war der 17. Juni…), verabschiedeten sich die „Fehntjer“ mit einer auch in der Höhe verdienten 0:5-Niederlage gegen die Altersgenossen vom FC Rastede in die (dennoch) wohl verdiente Sommerpause.

Dass es ein schwieriges Unterfangen sein würde, den begehrten Pott zu gewinnen, dürfte allen im Lager der SG schon weit im Voraus des Spiels glasklar gewesen sein. Nicht nur, dass die Löwen als frischgebackener Bezirksligaaufsteiger im Finale warteten, auch die Tatsache, dass in Rastede und zudem noch auf für die „Fehntjer“ ungewohntem Kunstrasen gespielt wurde, ließen erahnen, wer die Favoritenrolle im letzten Spiel der Saison inne hatte. Zumal die SG personell keineswegs mit der eigentlichen Wunschformation antreten konnte. Zu Paul Siemer und Tom Hilgen, deren Fehlen im Endspiel schon länger feststand, gesellten sich mit Julien Brendel und Ramón Wittrock erst in den wenigen Tagen vor der Partie zwei weitere etablierte Kräfte, so dass sich der SG-Tross mit einem recht überschaubaren Aufgebot auf den Weg in den Finalort machte. Neben den dreizehn übrig gebliebenen Spielern aus dem eigenen Kader machte sich auch Kjell Lubek mit auf die Reise. Der Regisseur der spielstarken „Zweiten“ zögerte nicht lange, als er nur wenige Stunden vor der Abfahrt die Frage gestellt bekam, ob er Zeit und Lust hätte, mitzuspielen. Kjell sagte sofort und begeistert zu und half der arg dezimierten „Ersten“ ungemein, wofür ihm der Dank seiner für diesen Tag „neuen“ Mitspieler gewiss war.

„Nicht vor Ehrfurcht erstarren sondern das Spiel genießen“, so oder so ähnlich lautete der Tenor von SG-Trainer Torsten Bölts, der seinen Spielern als Munter- und Mutmacher noch einmal deren famose Pokalsaison ins Gedächtnis rief, mit den Siegen über die U15 von Kreisligist JSG Apen/Augustfehn / Gotano (2:1 im Achtelfinale) sowie dem am Ende glücklichen Elfmeterthriller bei der Eintracht in Wiefelstede (5:2 im Viertelfinale). Absoluter Pokal-Höhepunkt für die „Fehntjer“ war aber sicher ihr toller und verdienter 3:1-Heimerfolg in der Vorschlussrunde über den VfL Edewecht. Der benachbarte Rivale spielt, wie auch der FC Rastede, ebenfalls in der Kreisliga und trotzte den Löwen rund einen Monat vor dem Endspiel ein beachtliches 1:1-Unentschieden ab! Es waren in ihren zwölf Partien im Frühjahr die einzigen, auf dem grünen Rasen erlittenen Punktverluste für die Rasteder, die zu ihrem letzten Punktspiel als bereits feststehender Meister beim Schlusslicht in Nordenham, drei Tage vor dem Finale, nicht mehr antraten(…)

Auch im Pokal las sich die Bilanz der Kicker aus dem Luftkurort beachtlich. Im Achtelfinale hatten die Schützlinge von Trainer Stefan Scheffler mit der „Zweiten“ vom TuS Wahnbek (Platzierungsrunde) keine Mühe und fegten den Nachbarn mit einem 12:0-Sieg aus deren Stadion… Ein halbes Dutzend Tore weniger schenkten die „Löwen“ dann im Viertelfinale der Viktoria aus Scheps (Platzierungsrunde) ein und lösten mit einem ungefährdeten 6:0-Erfolg das Ticket für das interne Vereinsduell im Halbfinale. Gegen die hauseigene „Zweite“, Meister der herbstlichen Aufstiegsrunde , der den Gang in die Kreisliga nicht antreten durfte (zwei Mannschaften eines Vereins dürfen dort nicht spielen), gab es einen knappen 3:1-Erfolg und Torhüter Mattis Meißner musste im dritten Spiel erstmals im Pokal hinter sich greifen. Unter den Torschützen auch David Solotuchin. Der pfeilschnelle und spielstarke Angreifer der „Löwen“ netzte im Cup bis zum Finale viermal ein und holte sich mit acht Treffern in der Kreisliga auch die interne Torjägerkanone!

Keine Frage: Die SG FriPe bekam es im Finale mit geballter Qualität zu tun! Qualität, von der sich die „Fehntjer“ im Verlaufe der Saison bereits zweimal überzeugen konnten. Zum einen spielten sie im vergangenen Herbst bei einem Hallenturnier in Bockhorn mit, wo auch der FC Rastede weilte. Hier kam es noch nicht zum direkten Aufeinandertreffen. Die Klingen kreuzte man schließlich Ende Januar in der Hallenzwischenrunde, als es der SG gelang, ein umjubeltes torloses Remis gegen den späteren Hallenkreismeister aus dem Feuer zu holen…

Vom Winter zurück ins Warme und damit zum Pokalendspiel! Vor der Partie wurden die „Löwen“ von Thomas Sühling für den Gewinn der Kreisligameisterschaft geehrt und vor heimischer Kulisse brannten die Rasteder natürlich auf den Gewinn des Triples. Gegen den Favoriten galt es für die SG zunächst einmal „defensiv gut zu stehen“. Anders als in den zurückliegenden Punktspielen der Aufstiegsrunde, rückte Trainer Bölts von einer Dreierformation in der Abwehr ab und kehrte wieder zu einer Viererkette zurück. Hier hatten vor ihrem Torhüter und Pokalviertelfinalheld Tjard Kotte („Leute“) sowohl der stets fröhliche Lu-Li-La Launebär Tobias Lu, als auch Christoph „Doktor“ Schliewa, der „Bulle vom Bosporus“ Gökay Curkan und auch Janno „Karl“ Valentin von Beginn an Schwerstarbeit zu verrichten. Gekonnt lief der Ball durch die Reihen der spielerisch reiferen Hausherren und so entwickelte sich am Köttersweg bei guten äußeren Bedingungen und unter den Augen zahlreicher Zuschauerinnen und Zuschauern (unter ihnen auch der Fußballvorstand vom SV Friedrichsfehn mit Frank Augustyniak und Frank „Fossi“ Reichert) der (vielleicht von vielen) erwartete Spielverlauf.

Angriff auf Angriff rollte gleich zu Beginn auf das Gehäuse der SG, die sich anfangs kaum einmal vom Druck der entschlossenen Gastgeber befreien konnten. Bereits nach fünf Minuten musste Tjard Kotte den Ball aus dem Netz holen, als der bereits erwähnte David Solotuchin mit seinem fünften Pokaltreffer in dieser Saison den viel umjubelten Führungstreffer für die Hausherren markierte. Auch in der Folge blieben die Rasteder das klar spielbestimmende Team doch langsam aber sicher starteten nun auch die Gäste kleine, zaghafte Angriffsversuche.  Im zentralen Mittelfeld versuchten Erik von Seggern, Kapitän Felix Wenzel sowie Senih Musina immer wieder Struktur in die Offensivbemühungen zu bringen, setzten auch häufig die Außen Fabian Osterhues (links) und Thies Büscher (rechts) gekonnt in Szene, versuchten es aber leider zu oft, Situationen spielerisch zu lösen, statt den Ball in Richtung gegnerisches Tor zu befördern. Wurde dann doch mal geradlinig gespielt, wurde es auch, zumindest ansatzweise gefährlich. Nach schönem Zuspiel von Felix Wenzel auf Jannik Klaus, entledigte sich die einzige Angriffsspitze der „Fehntjer“ zunächst Dank seiner Schnelligkeit gleich zwei Bewachern, in aussichtsreicher Schussposition verpasste der Goalgetter jedoch den richtigen Zeitpunkt zum Torabschluss…

Im Gegenangriff wurden die zu spät auf Defensive umschaltenden Gäste dann klassisch ausgekontert und erneut David Solotuchin sorgte mit dem Treffer zum 2:0 schon praktisch für die Vorentscheidung. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Gäste bereits ihren ersten Wechsel vollziehen. Thies Büscher verletzte sich am Knie und wurde von Kjell Lubek ersetzt. Um es vorweg zu nehmen: Der Spielmacher der „Zweiten“ machte seine Sache sehr gut und versuchte seinerseits, den Angriffen der „Ersten“ neue und zusätzliche Impulse zu verleihen, was nicht so ganz einfach war.

Am eigentlichen Spielverlauf änderte sich indes nichts. Die Hausherren bestimmten das Geschehen und hatten Ball und Gegner jederzeit unter Kontrolle. Wären die „Löwen“ nicht einige Male in die Abseitsfalle getappt oder hätten sie die sich ihnen gebotenen Chancen eiskalt genutzt, es hätte für die SG FriPe bereits zur Halbzeit ein richtiges Desaster werden können. So mussten sie vor dem Pausenpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Nikita Wolf (Viktoria Scheps) nur noch ein weiteres Tor schlucken. Einen mustergültigen Konter schloss wiederum David Solotuchin ab, womit er einen lupenreinen Hattrick feierte.

 

In der Kabine schworen sich die Gäste, sich mit Anstand aus diesem Spiel zu verabschieden und es nicht zu einem Debakel werden zu lassen. Tatsächlich gelang es auch, bis zwölf Minuten vor Abpfiff als Karim Maazis einnetzte, keinen weiteren Gegentreffer zu kassieren. Zuvor hätte Felix Wenzel, der mit einem kernigen Schuss FCR-Schlussmann Mattis Meißner auf die Probe stellte, vielleicht sogar einen eigenen Torerfolg bejubeln dürfen…

Für den wie immer aufopfernden Abwehrstrategen Janno Valentin war mittlerweile „Möbelexperte“ Seymen Aslan in die Partie gekommen und zehn Minuten vor dem Ende musste der sehr gut arbeitende Abwehrchef Gökay Curkan verletzungsbedingt vom Feld. Für den „Bullen vom Bosporus“ rückte der kleine und den Teamverantwortlichen immer viel Freude bereitende Sipan Yurt in die Partie. Obwohl nur kurz in der Partie, ließ der „Pizzabäcker“ seine durchaus vorhandenen spielerischen Qualitäten aufblitzen. Fünf Minuten vor dem Ende konnte aber auch Sipan nicht verhindern, wie David Solotuchin mit seinem vierten Treffer den Schlusspunkt unter diese aus SG-Sicht leider etwas zu einseitige Partie setzte.

Als faire Verlierer gratulierten die „Fehntjer“ nach dem Schlusspfiff dem FC Rastede, der nach warmen Worten von Thomas Sühling aus der Hand von Gerold Gröneweg den Ammerland-Pokal in Empfang nahm und diesen freudestrahlend in den Rasteder Himmel reckten. Die Löwen beendeten eine grandiose Saison mit einem kapitalen Dreifachtriumph aus Kreisligameisterschaft, Hallenmeisterschaft und Ammerland-Pokalsieg! Herzlichen Glückwunsch!

Trotz der klaren Niederlage war die Stimmung im Lager der SG keineswegs betrübt. Allein, das Finale erreicht zu haben, darf als großer Erfolg gewertet werden. Zudem gewannen die „Fehntjer“ bekanntlich die Frühjahrsmeisterschaft in der Aufstiegsrunde und erspielten somit der zukünftigen C-Jugend der SG FriPe das Recht, in der Kreisliga an den Start gehen zu können. Team-Manager Norbert Grötzner entschied sich somit auch kurzerhand, noch vor Ort, die prallgefüllte Mannschaftskasse „auf den Kopf zu hauen“ und bestellte Bratwurst, Pommes und reichlich Kaltgetränke für das unterlegene Ensemble. Dies ließen sich die kulinarischen Genüsse wahrlich schmecken und traten bestens gestärkt und gut gelaunt die Heimreise an.

Trainer Torsten Bölts nach dem Spiel:

Am hochverdienten Sieg für den FC Rastede gibt es überhaupt nichts zu auszusetzen. Kompliment an die „Löwen“ für eine bärenstarke und titelreiche Saison! Es war klar, dass wir heute hier gegen diesen Gegner auch leichte Standortnachteile hatten und dies haben wir auch recht früh zu spüren gekommen. Vom Spielwitz, der Schnelligkeit sowie der körperlichen Frische hatten wir über die gesamte Spieldauer das Nachsehen und waren am Ende mit dem 0:5 vielleicht sogar noch sehr gut bedient. Dennoch mache ich unserer Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf. Sie hat bis zum Schluss versucht, zumindest einen Treffer zu erzielen, hat hier und da auch durchaus mal gekonnt den Ball laufen lassen, auch wenn das heute nicht das passende Mittel war. Wir haben keinen Grund mit herunterhängenden Köpfen nach Hause zu fahren. Zum  Schluss möchte ich noch Kjell Lubek meinen großen Dank für die kurzfristige Zusage aussprechen und mich ebenso bei den mitgereisten Eltern bedanken, denen wir zum Saisonabschluss leider kein erfolgreicheres Spiel zeigen konnten…“

Die Aufgebote beider Endspielteilnehmer:

FC Rastede: Mattis Meißner, Timo Lehners, Tammo Janßen, David Solotuchin, Justin Ahrens (46. Julian Stindt), Ben Litwin (36. Niklas Dewart), Joost Boden (18. Karim Maaziz), Calvin Wilters, Jarik Meyer (55. Jonas Beck), Vincent-Johannes von Aschwege, Lukas Walluks

 

SG FriPe: Tjard Kotte, Tobias Lu, Janno Valentin (50. Seymen Aslan), Christoph Schliewa, Gökay Curkan (60 Sipan Yurt), Fabian Osterhues, Erik von Seggern, Senih Musina, Thies Büscher (17. Kjell Lubek), Felix Wenzel, Jannik Klaus

 

 

Tore:  1:0 – David Solotuchin (5. Minute)

2:0 – David Solotuchin (20. Minute)

3:0 – David Solotuchin (35. Minute)

4:0 – Karim Maaziz (58. Minute)

5:0 – David Solotuchin (65. Minute)

 

Schiedsrichter: Nikita Wolf (FC Viktoria Scheps)

Assistenten: Luis Fastje, Mainjohannes

Zuschauer: 53 (am 17. Juni…)